Was ist die Intrastat-Meldung?
Die Intrastat-Meldung dient zur Erfassung des tatsächlichen Warenverkehrs eines Unternehmens, also der Einkaufs- und Verkaufslieferungen, welche für das entsprechende Unternehmen zwischen dem EU-Land, in dem es ansässig ist, und dem EU-Ausland existieren.
Die Intrastat-Meldungen müssen in allen EU-Ländern monatlich an die entsprechenden, nationalen Statistikbehörden entrichtet werden, in Deutschland an das Statistische Bundesamt.
Unternehmen müssen die Intrastat-Meldung elektronisch übermitteln, falls sie den Umsatz-Schwellenwerte für meldepflichtige Unternehmen überschreiten und nicht mit Waren handeln, die von der Meldepflicht befreit sind.
Verwenden Sie Business Central und möchten wissen, wie Sie damit die Intrastat-Meldung erstellen können?
Der Vorteil bei Business Central ist, dass eine Intrastat-Meldung bereits im Systemstandard vorhanden ist und lediglich für Ihr Unternehmen konfiguriert werden muss.
Die Intrastat-Meldung wird auf Zollpositions- und Landesebene erstellt, was bedeutet, dass die im jeweiligen Monat angefallenen Einkaufs- bzw. Verkaufslieferungen nach
Intrastat-Buchungen können über das Intrastat-Buchblatt vorgenommen werden. Hier ist es sinnvoll, einen eigenen Buchblatt-Namen für die Buchungen zu erstellen, da hier direkt die Statistik-Periode (“2405” für Mai 2024) angegeben werden kann, für welchen der Intrastat-Bericht erstellt werden soll.
Im darauf folgenden Schritt wird die Funktion “Posten holen” ausgeführt. Hier werden die sich auf das EU-Ausland beziehenden Einkaufs- und Verkaufslieferungen, die in diesem Monat angefallen sind, angezeigt. Start- und Enddatum werden automatisch über die bereits definierte Statistik-Periode befüllt.
Ergebnis: Die Einkaufslieferungen, die aus dem EU-Ausland kommen und die Verkaufslieferungen, die in das EU-Ausland entrichtet wurden, werden hier für den angegebenen Monat aufgelistet.
Gegebenenfalls müssen weitere Informationen ergänzt werden, damit eine Intrastat-Meldung ausgeführt werden kann. Im Abschnitt “System-Einrichtung für Intrastat-Meldung” ist erklärt, wo die für die Intrastat-Meldungen benötigten Informationen zu finden sind und wie diese gegebenenfalls ergänzt werden können.
Ausführen über “Bericht / Formular”. In der Eingabemaske müssen noch Buchblattname, -zeile und -art angeben werden:
Das Ergebnis für Art “Eingang” (also Einkaufslieferung)
Ergebnis für Art “Versendungen” (also Verkaufslieferung)
Statt PDF-Datei kann auch die Intrastat-Datei erstellt und heruntergeladen werden (über “Start / Datei erstellen”).
wichtig: Neben den Möglichkeiten der Intrastat-Einrichtung, welche im folgenden Abschnitt erklärt wird, muss darauf geachtet werden, dass die im Abschnitt Bereich “Für Intrastat-Meldung notwendige Felder angeben” definierten Felder ebenfalls auf den entsprechenden Business Central-Seiten eingerichtet werden, sodass eine Intrastat-Meldung überhaupt möglich ist.
Es kann definiert werden,
Es kann definiert werden, welche Transaktionsarten- und Umsatzsteuer-IDs in der Intrastat-Meldung ausgewiesen werden sollen, wenn diese in den Debitoren- und Kreditorenstammdaten nicht gepflegt wurden
Für die Erstellung der Intrastat-Datei muss die sog. Datenaustauschdefinition angegeben werden, in welcher definiert ist, welche BC-Informationen auf welche Art in die Intrastat-Datei übertragen werden.
Dabei ist festzulegen, ob getrennte Intrastat-Dateien für Einkaufs- und Verkaufslieferungen erstellt werden sollen. Wenn ja, müssen die Dateiformate separat für Einkaufs- und Verkaufslieferung angegeben werden. Wenn nicht, muss nur ein Dateiformat angegeben werden.
In der “Intrastat-Berichtseinrichtung” kann über die Schaltfläche “Intrastat-Berichtsprüfliste” definiert werden, welche Informationen für die Intrastat-Meldung obligatorisch sein sollen. Hier ist zu beachten, dass sich der Standard an den von Steuer- und Zollbehörden definierten, zu erfüllenden Anforderungen an die Intrastat-Meldung orientiert. Die Anforderungen können aber je nach Behörden abweichen und es ist nicht ausgeschlossen, dass noch mehr Informationen bereitgestellt werden müssen.
Hier ist es also ratsam, die standardmäßig angegebenen Felder (siehe unten) beizubehalten und lediglich zusätzliche, ergänzende Felder zu definieren.
Notwendige (und wichtige) Felder für die Intrastat-Meldung:
Zollposition: Die Zollposition ist der achtstellige Code, welcher in vielen Ländern von Zoll- und Steuerbehörden für verschiedene Artikel vorgeschrieben ist. Er wird auf der Seite “Zollpositionen” definiert und kann direkt in der entsprechenden Artikelkarte angegeben werden. Alternativ kann der Wert auch im Intrastat-Buchblatt angegeben werden.
Länder-/Regionscode: Der Ländercode ist wichtig, damit die Einkaufs- und Verkaufslieferungen überhaupt mit der Funktion “Posten holen” gefunden werden können. Er muss auf den Debitor- und Kreditorkarten angegeben werden. Des Weiteren werden die Intrastat-Berichte unter anderem nach den Ländercodes gruppiert.
Transaktionsart: Länder und Regionen haben verschiedene Codes für Intrastat-Transaktionen, z. B. Einkauf, Verkauf, Rücksendungen etc. Diese Codes sind auf Einkaufs- und Verkaufsdokumenten angegeben und können in den Debitoren- und Kreditorenkarten mit Standardwerten belegt werden.
Verkehrszweige (optional, aber empfehlenswert): Code, der Art des Transports beschreibt: z.B. per Schiff, Schienenverkehr etc. Diese Codes sind auf Einkaufs- und Verkaufsdokumenten angegeben und können in den Debitoren- und Kreditorenkarten mit Standardwerten belegt werden.
Menge: Anzahl der kreditorisch oder debitorisch gelieferten Artikel.
Nettogewicht: (nicht im Screenshot) Das Nettogewicht ist eine wichtige Information für Zoll- oder Steuerbehörden und muss deshalb in der Intrastat-Meldung angegeben werden. Es kann in den Artikelkarten, oder hier im Intrastat-Buch.-Blatt angegeben werden.
Code Ursprungsland/-region: Auf der Artikelkarte muss das Land angegeben werden, in welchem der Artikel produziert oder erworben wurde.
Umsatzsteuernummer-ID (VAT ID): Es müssen die Umsatzsteuer-IDs der Parteien angegeben werden, mit welchen gehandelt wurde. Diese werden auf den Debitor- und Kreditorkarten angegeben.
Bereich (optional:) bezieht sich auf regionalen Bereich
TIM OßWALD
ERP consultant
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